Nordkap  - die Sonne um Mitternacht
   
» Balkan  / » Ungarn  / » Rügen

                 

 » Skandinavien 
                         (Aufnahme vom Satellit)

» 1. Reise 1983
» 2. Reise 1992

Bisher habe ich über unsere Reisen zum Nordkap im Jahre 1983 und 1992 berichtet. Diese Reisen waren Campingplatz-Aufenthalte und die Unterbringung fand statt im einfachem Giebel-Zelt (1983) bzw. einfachem Wohnmobil (1992).

Die 3. Reise im Juli 2008 sollte viele neue Erlebnisse bringen und das in einer kompakten Zeit von 14 Tagen. Dazu war eine gute und präzise Planung unumgänglich. Meine ersten Anfragen und Buchungen bei den Fluglinien KLM und Wideroe (Norwegen), Reisebüro Hurtigruten (Hamburg), den Rica-Hotels  und dem Campingplatz Skipsfjorden bei Honningsvag  begannen bereit im Oktober 2007. Damit war nach den Bestätigungen meiner Buchungen eine gewisse Planungssicherheit erreicht und vor allem ein günstiger Preis erzielt. 

Ein befreundetes Ehepaar, meine Frau und ich waren die Reiseteilnehmer.

Ich möchte nur so viel Text wie nötig, aber so viel Bilder wie möglich in meine Reisebeschreibung hineinbringen, denn Bilder sagen oft mehr als Worte. Eine der wichtigsten und oft gestellten Fragen lautet: "Wie war das Wetter in ...." Ich denke, man kann im Zeitablauf des Fotografierens während der Reise erkennen, wie das Wetter an den jeweiligen Tagen war und vor allem wie die fantastische Landschaft Norwegens von Bergen bis zum Nordkap uns beeindruckte. 
Für alle diejenigen, die noch nicht in Norwegen waren, sei gesagt, daß sich das Wetter hier täglich und manchmal sogar stündlich ändern kann.
Bei den Fotos handelt es sich um eine Auswahl aus fast 500 Fotos, die ich während unserer Reise in Norwegen gemacht habe.

Erlebnisreise Norwegen im Juli 2008 - Teil 1

Teil 1 Hurtigruten: Bergen - Tromsö
Teil 2 Tromsö-Nordkap
Teil 3 Nordkap- Tromsö
Teil 4 Bergen u. "Norwegen en Miniature"
Sa 12.07.2008 Flughafen-Transfer --> Hannover
    Flug mit KLM  Hannover - Bergen  über Amsterdam 
  gr. Fotos:
= klicken 
auf Fotos >>

 

 

 

 


Der Transfer-Bus holte uns um 9:30 Uhr von zuhause ab. Wir waren früh genug in Hannover, um in aller Ruhe einzuchecken Der Cityhopper  Fokker 50  startete um 12:25 Uhr und brachte uns von Hannover nach Amsterdam und vor dort flogen wir mit einer Boeing 737-800 nach Bergen. Als wir auf dem Airport Bergen-Flesland um 16:50 Uhr landeten, konnte ich durchatmen. Es war geschafft ! Ohne Stau auf der A2, keine Flugverzögerungen - weder in Hannover noch in Amsterdam. Die Reise hätte am ersten Tag schon beendet sein können!  

Bergen  ist nach Oslo mit 237.430 Einwohnern (Stand: 31.12.2003) die zweitgrößte Stadt in Norwegen. Die Stadt liegt im südlichen Fjordland von Norwegen direkt am Meer. 

Der Hurtigruten-Transferbus brachte uns dann um 18:00 Uhr zum Hurtigruten-Kai. Da der Fahrer keine Tickets mehr zur Verfügung hatte, durften wir kostenlos fahren ! 
Um 20:00 Uhr waren wir an Bord der NORDLYS einem Postschiff der HURTIGRUTEN.
 

Sa 12.07.2008 Hurtigruten - Fahrt mit dem Postschiff 
     -- Einschiffung in Bergen   

Das ist kein einfaches an-Bord-gehen, sondern ein check-in wie am Flughafenschalter. Koffer aufs Förderband, Aufkleber mit der Kabinen-Nr. darauf geklebt und ab geht er. Vor der Kabinentür fanden wir ihn wieder!
Nachdem wir unsere Kabinen bezogen, die Ausstattung begutachtet und das Nötigste ausgepackt hatten, sorgten wir erst einmal für das leibliche Wohl.

Hier muß erwähnt werden, daß Hurtigruten für uns keine Vollpension zur Verfügung stellte, weil wir nur eine Teilreise - also Bergen ----> Tromsö - gebucht hatten.  

Das ist mir zwar nicht ganz verständlich gewesen, aber wir haben das Beste daraus gemacht.  Im  Bistro  [siehe rechts]  fanden wir ein ausreichendes Angebot zu Preisen, die man in Norwegen wohl als normal bezeichnen kann. Das reichhaltige Frühstück erhielten wir im  Restaurant  [siehe links] für 125 NOK (entspricht 15,53 € nach Belastung des Kreditkarten-Kontos in Deutschland).  
Der Zugang war nur mit Bordkarte möglich und wurde kontrolliert !         

 

Inzwischen waren um 20:00 Uhr die Leinen gelöst, die NORDLYS 
verließ  Bergen
und fuhr nach

 Westen dem Sonnenuntergang entgegen.  



Später am Abend wurden uns einige Damen und Herren - vom Kapitän bis zur deutschsprachigen Reiseleitung - vorgestellt. Die beiden auf dem Foto sind dabei, uns mit den Sicherheitsvorschriften auf dem Schiff bekannt zu machen. Hier geht um das Anlegen der Schwimmweste.

     
So 13.07.2008  -- 2. Tag Alesund u. Geirangerfjord
   
Der Morgen in Ålesund war ein wenig ernüchternd: Der Himmel grau mit Regenwolken und leichtem Niesel. Aber es gab ja das Panorama-Deck, dort lies es sich gut verweilen und auf besseres Wetter warten.

Im Verlauf des vormittags besserte sich das Wetter zusehends Die Fahrt im über 100 km langen Geirangerfjord wurde zu einem tollen Erlebnis. Man hat fantastische Ausblicke auf die Ufer rechts und links. Kleine Dörfer, Felsmasssive die bis ins Wasser reichen und keine Bebauung zulassen und Wasserfälle, die über die Felskanten in den Fjord hinunterstürzen, wechseln sich ab.

 


 
          



Am Ende des Fjords liegt das idyllische Bauerndorf Geiranger, ein Ziel vieler Kreuzfahrtschiffe. Hier wurde mit modernen Hilfsmitteln ein Erlebniszentrum errichtet. Wir haben den obligatorischen Ausflug - Panoramafahrt mit Trollstiegen - nicht gebucht, wurden nicht "ausgetendert"  und kehrten um nach Ålesund. Um 18:45 Uhr ging es dann weiter nordwärts Richtung  Molde.

 

Mo 14.07.2008  -- 3. Tag  Trondheim
   
Am nächsten Tag sah das Wetter nicht anders aus als in Ålesund. Wir glaubten, daß sich die Veränderung zum guten Wetter wiederholen würde. Aber das Wetter besserte sich vorerst nicht. 

Was unsere Stimmung aber nicht vermiesen konnte ! 
  

 

 

Wir hatten in Trondheim die Stadtrundfahrt gebucht und besichtigten den Nidaros-Dom. Norwegens größte mittelalterliche Kirche wurde ab 1070 über dem Grab Olav des Heiligen  erbaut. Der Dom ist in den vergangenen Jahrhunderten mehrmals niedergebrannt und war über  300 Jahre zur Ruine verfallen. Der Wiederaufbau begann 1869 und dauert heute noch an. 
Die "gamle Bybrua" sahen wir nur vom Bus aus
[siehe no.wikipedia]

Danach fuhren wir zum Gutshof  Ringve Gard auf der Halbinsel Lade. Unter fachkundiger Führung  gingen wir durch das Herrenhaus, einem außergewöhnlichen musikhistorischen Museum.  Eine russische Künstlerin - Victoria Bachke - schuf eine einzigartige Sammlung von Musikinstrumenten aus aller Welt und verschiedenen Zeitepochen. Während des Rundgangs bot die "Führungskraft" - die freundliche junge Dame rechts - musikalische Kostproben auf ausgewählten Instrumenten. Die Führungen erfolgen in Norwegisch, Englisch, Deutsch und Französisch. 

In der Scheune gibt es noch ein weiteres Museum, das ohne Führung besichtigt werden kann, einen Museumsladen und einen Gasthof. 

 

Mittags um 12:00 Uhr legte die NORDLYS ab mit Kurs auf Rorvik.     

Dieser Leutturm fiel mir auf. Es ist das Kjeungskjær fyr
Der Leuchtturm  steht auf einer kleinen Schäre vor  
Ørland an der Mündung des Trondheimfjords. 
  Der 21 m hohe Turm wurde 1880 errichtet, 
1906 erhöht und ist seit 1987 nicht mehr bewohnt. 

Er steht heute unter Denkmalschutz und liegt in einem Vogelschutzgebiet



Di 15.07.2008  -- 4. Tag  Polarkreis / Lofoten
   
Im Leben der Norweger spielen Trolle - große und kleine - eine bedeutende Rolle. Man kennt sie aus Sagen/Legenden und auch als Souvenirs in den Geschäften.  
Wir passierten am frühen Morgen den Hestmannøy, ursprüngl. Hestmona (568 m ü.d.M). 

Er ist - nach einer norwegischen Sage - ein versteinerte Reiter.  Der ungehorsame Sohn des Trollkönigs Vågakallen - Hestmannen - wollte die schöne Lekamøya rauben. Er galoppierte in voller Ausrüstung mit seinem Pferd über den Vestfjord. Lekamøya floh mit den Töchtern des Trollkönigs Suliskongen - den sieben Schwestern - vor ihm. Und weil er sie nicht fangen konnte, wollte er sie mit einem Bogenschuß töten. Doch der Trollkönig vom Sømnafjell wehrte mit  seinem Hut den Pfeil ab, der zwar den Torghatten (Hut des Trolles) durchbohrte, aber die schöne Jungfrau nicht erreichte. (wir sahen den Torghatten  bereits um ca. Mitternacht weiter südlich).  
Dabei wurden die Beteiligten dieses Dramas so sehr abgelenkt,  daß sie den Sonnenaufgang vergaßen und deshalb zu Stein wurden.  

(siehe auch "sieben Schwestern" - bei Sandnesjøen).

Das Loch im Torghatten (nahe Brønnøysund) war in der Nacht nicht gut zu sehen - ich habe mir Mühe gegeben, um es sichtbar zu machen 
(siehe: roter Kreis). 

Beim Passieren der Insel Hestmannøy überschritten wir den Polarkreis, die Grenze zum Land der Mitternachtssonne. Ein kurzes Hornsignal vom Schiff zeigte den genauen Zeitpunkt an  Es ist ein unsichtbarer Ring um die Erdkugel auf  66o 33´ Nord. Ab hier scheint die Mitternachtssonne 24 Stunden lang. Auf der kleinen Insel Vikingen wurde ein Globus gebaut, um den Polarkreis sichtbar zu machen. Es gibt an Bord einen kleinen Wettbewerb. Die genaue Zeit der Polarkreisüberquerung soll geraten werden.

 

An diesen Tag wurden wieder  Ausflüge zum Svartisen-Gletscher (austendern -siehe links- an der Insel Grønøy)  und zu den Saltstraumen bei  Bodö angeboten, an denen wir allerdings nicht teilnahmen. 
Den Besuch eines Gletschers hatten wir uns für später aufgehoben und die Saltstraumen hatten meine Frau und ich bereits auf unserer 1. Reise gesehen. 
Es gab vom Schiff aus genug zu sehen und den Komfort der NORDLYS  konnten wir noch besser genießen, wenn die Teilnehmer der Ausflüge von Bord waren.    

 

Den Aufenthalt in Bodö nutzten wir für einen Bummel durch die Innenstadt und den Besuch des Nordlandmuseums Bodö. Das älteste Museum im Bezirk Nordland wurde 1888 gegründet und befindet sich heute in einem der ältesten Gebäude des Stadtkerns. 

 

 

Um 15:00 Uhr legte die NORDLYS in Bodö ab und nahm Kurs auf Stamsund, das wir um 19:30 Uhr erreichten. Dabei überquerten wir den Vestfjord und waren damit ein paar Stunden auf der offenen See. 
Dementsprechend mußte auch unsere Kleidung sein, um draußen die Fahrt zu genießen. 



 

Nachdem wir auch Svolvaer, die Hauptstadt der Lofoten, um 22:00 Uhr verlassen hatten, wollte uns der Kapitän etwas landschaftlich sehr reizvolles zeigen, den Trollfjord.  

Der Fjord ist 2 km lang und an der Mündung auf der Westseite des Raftsund nur 100 m breit. Da der Fjord keinen "Ausgang" hat, muß der Kapitän das Schiff wenden.  
  

vom Raftsund ..... . in den Trollfjord ..... bis zum Ende ..... wenden ..... und wieder hinaus

Es war Mitternacht (!), der Petrus war uns gnädig und es hat sich gelohnt, daß wir solange gewartet haben.  
                      

Mi 16.07.2008  -- 5. Tag Tromsö
    Ende der Hurtigruten-Reise  
   
Am anderen Morgen erreichten wir um 6:45 Uhr Harstad und damit den letzten Hafen der Lofoten. Die Sonne versuchte, sich ihren Weg durch die Wolken zu bahnen.

 

 

Als man am Vormittag begann, das Achterdeck auf der oberen Decksebene zu räumen und die Liegestühle zur Seite schieben, kündigte sich eine Aktion an, die wir noch vor Ende unsere Reise erleben durften. Mit dem Meeresgott Neptun erschienen zwei Herren von der Besatzung und der Reiseleitung mit Eimern voll Eiswasser. Neptun machte seine Runde am Publikum vorbei und ging geradewegs auf mich zu und ....wollte mich aufspießen. 

Wer wollte, konnte sich zur Polarkreis-Taufe vor den Herren einfinden, niederknien und von König Neptun mit ein paar Kellen Eiswürfeln und Eiswasser "taufen" lassen. Viele haben es natürlich gemacht, denn es gab eine kostenlosen Schnaps zur Belohnung. Die Kelle voll Eiswasser im Nacken war ihnen wahrscheinlich nicht so wirklich angenehm, aber lustig war es (für die Zuschauer) auf jeden Fall. Zum Schluß hat es auch unsere Reiseleitung erwischt !

die Taufkommission Neptun im Anmarsch Eiswürfel u. Wasser ... da hat's ihn erwischt

Die NORDLYS legte um 14:30 Uhr in Tromsö an. Damit war der 1. Teil unserer Erlebnisreise abgeschlossen. Den Transfer zum Quality Hotel Saga am Richard Withplatz konnten wir ohne fremde Hilfe bewältigen. Das Hotel liegt direkt am Hafen, nur ca. 200 m vom Hurtigruten-Kai entfernt. Nach dem check-in im Hotel warfen wir noch einen Blick zurück auf den Hafen und unser Schiff.

 

Obwohl das Wetter es nicht gut mit uns meinte - es nieselte still vor sich hin - wollten wir uns natürlich nicht von unserem Besichtigungsplan abbringen lassen. Wir schlenderten über die Storgata zum Polaria, dem "Wissens- und Erlebniszentrum zum Thema Polargebiete".  Dort erfährt man alles über Geschichte, Natur und Kultur der Arktis. Nebenan liegt gut geschützt durch eine Halle die "Polstjerna" - ein hölzerner, gut erhaltener Robbenfangkutter von 1949. Hier wird der Alltag der Fänger lebendig dargestellt

Königskrabben

Robbenbassin

die "Polstjerna"

Auf dem Rückweg erkundeten wir auch schon mal den Zugang zur Mack-Brauerei, die wir nach unserer Rückkehr vom Nordkap besuchen wollten. Wieder im Hotelzimmer konnten wir noch einen Blick auf die NORLYS werfen, die auf ihrem Weg nach Norden die große Brücke, die Tromsö mit dem Festland verbindet, passierte.

Es regnete immer noch und wir hofften auf besseres Wetter am nächsten Tag für die Auto-Fahrt  nach Alta.

Ende  1. Teil
 

»  Druck «

wenn Sie mögen, blättern Sie bitte weiter  »» Teil 2    »» nach oben

721 kb