Nordkap - die Sonne um Mitternacht |
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Erlebnisreise Norwegen im Juli 2008 - Teil 2
Teil 1 | Hurtigruten: Bergen - Tromsö |
Teil 2 | Tromsö-Nordkap |
Teil 3 | Nordkap- Tromsö |
Teil 4 | Bergen u. "Norwegen en Miniature" |
Fahrt zum Nordkap
Do | 17.07.2008 | Autofahrt nach Alta |
gr. Fotos:
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Am Morgen hatte sich das Wetter gebessert, die Sonne schien vom blauen Himmel und wir waren voller Tatendrang. Ich hatte in Deutschland unseren Mietwagen - einen Skoda Fabia - bei der Fa. Hertz gemietet. Die Hertz-Station ist gleich neben dem Saga-Hotel gelegen. Mit der Übernahme des Fahrzeuges haben wir einen zusätzlichen Versicherungsschutz - die Minderung unseres Eigenanteils bei Beschädigung und Diebstahl auf 130 € vor Ort - gebucht. Bevor die Touristen kommen schiebt eine Verkäuferin noch schnell ihren Eisbären vor die Tür. |
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Wir warfen noch einen Blick auf die
Kathedrale, holten ein paar norw. Kronen von der Sparebank und fuhren los.
Dabei nahmen wir den Weg über das Tunnel-Straßensystem der Stadt Tromsö
und erreichten so ohne Probleme de E6 mit Richtung auf Alta. Die Stadt Tromsö hat es verstanden, die Verkehrströme aus der Innenstadt zu nehmen und sie in ein Tunnelsystem geführt. Dieses großartige System hat sogar unterirdische Kreisverkehre, die den Autoverkehr steuern. Und das alles mittlerweile ohne Maut, denn die Kosten sind wieder hereingeholt worden ! Wir bogen nach ca. 25 km in die Straße 91 ein. Wir wollten die Wegstrecke abkürzen, um mittels Fähren über den Ullsfjord (Breivikeidet - Svensby) und den Lyngenfjord (Lynseidet - Olderdalen) die E6 wieder zu erreichen.
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Die Stadt Alta und unser Hotel, das Rica-Hotel Alta, erreichten wir gegen 17:00 Uhr. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, folgte dann der obligatorische Gang durch die Innenstadt mit einem abschließenden Abendessen im Zentrum. Das Wetter hatte sich inzwischen verschlechtert und wir hofften, daß der morgige Tag eine Änderung bringen würde. |
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Fr | 18.07.2008 | Auto-Fahrt nach Honningsvag |
Die Sonne schien schon frühmorgens in unser Hotelzimmer. Der Himmel strahlte in blau und es sollte ein schöner Tag werden. Die Fahrt vom Zentrum
der Stadt Alta in Richtung Nordkap durch die größte Gemeinde
der Finnmark (18.000 Einw.- 3.850 qkm),
entlang des Altafjords und des Sennalandet gestaltet sich problemlos. Der
Ausblick auf den Fjord, aber auch das Auf- und Ab der Europastraße durch
die karge Landschaft sind reizvoll. Mit jedem Kilometer werden aber
Büsche und Bäume weniger und
sind dann - wenn man auf der Straße 95
entlang des Porsangerfjords nach Norden fährt - gänzlich verschwunden
Früher endete die Autofahrt in Kafjord an der Fähre, die ca. 45 min.
benötigte, um die Fahrgäste nach Honnigsvag zu bringen. . Wir sind
1983 und 1992 mit der Fähre übergesetzt. Die Fährüberfahrt war schon etwas besonderes und
gehörte einfach zum Nordkap dazu.
Ein Schild klärt uns auf:
Gegen Abend wurde der Nebel immer dichter. Die Sonne kam nicht mehr durch und es war die reinste Waschküche. Wir sind aber trotzdem gefahren, obwohl ich im Scheinwerfer nur ca. 50 m weit sehen konnte. Es war ganz schön anstrengend, die kurvenreiche Streck zum Kap zu bewältigen. Als wir dann die 200 NOK für den Eintritt zum Nordkapgelände bezahlten und uns über das schlechte Wetter beim norwegischen Kassierer beschwerten, klärte der uns auf, daß wir ja am anderen Tag wiederkommen könnten. Dann wäre besseres Wetter und der Eintritt gelte sowieso für 2 Tage.
Nach einem Besuch in der Galerie ging es dann weiter nach Skarsvåg, das nördlichste Fischerdorf der Welt, von hier sind es nur noch 13 km zum Nordkap. Die Fischereiflotte von Skarsvåg ist rund um das Nordkap im Einsatz und beliefert die ortsansässige Fischfabrik. Eine Sehenswürdigkeit ist die Felsformation Kirkeporten. Ich habe mich auf den Weg gemacht um nach ca. 1/2 Stunde Fußweg über einen felsigen Hang das "Loch" in der Felswand zu erreichen. Es wird vermutet, daß dies eine vorchristliche samische Opferstelle gewesen ist.
Dann sind wir wieder zurück bis kurz vor Skipsfjorden und nach Westen nach Gjesvær abgebogen. Nach etwas über 20 km durch äußerst karge Landschaft erreichten wir im äußersten Westen das Fischerdorf Gjesvær. Weit draußen liegt die Inselgruppe Gjesvaerstappan. In den Sommermonaten sind sie Heim für mehrere Millionen Seevögel, die an die Küste kommen, um zu brüten. Seit 1992 gibt es die Möglichkeit mit einer Vogel-Safari die Tiere aus der Nähe zu betrachten. Zusätzlich zur Fischanlandungsstelle gibt es einen Betrieb, der Trockenfisch (Stockfisch) von höchster Qualität produziert.
Wieder zurück zum Campingplatz, zu Abend gegessen und gegen 20:00 Uhr erneut auf den Weg zum Nordkap gemacht ! Wir hatten ja bereits den ganzen Tag über herrlichen Sonnenschein gehabt und hofften, daß das auch bis Mitternacht so bleiben würde. Und dann waren wir wieder auf der Piste gen Norden. Nicht nur mit dem Auto - wie wir - , sondern auch mit Wohnmobil, im Reisebus, ja sogar mit dem Fahrrad und zu Fuß waren sie unterwegs, die Touristen. Seit mehreren hindert Jahren hat das Nordkap auf 71o 10´ 21´´ abendteuerlustige Menschen aus aller Herren Länder angezogen. Wir parkten unser Auto und gingen zur Nordkap-Halle. Draußen auf der freien Fläche vor der Halle wurde 1989 das mehrteilige Monument "Kinder Der Welt" errichtet. Es soll Freundschaft, Hoffnung und Freude symbolisieren. 7 Kinder aus verschiedenen Kontinenten haben den Entwurf für diese Skulptur geschaffen. In der Nordkap-Halle gibt es Souvenirshops, einen Coffee Shop und das Restaurant Kompasset. Von dort hat man eine herrliche Aussicht über das Nordmeer. Im unterirdischen Tunnel findet man verschiedene Ausstellungen, eine Kapelle und die "Grotten"-Bar, die in die Nordkap-Klippe eingesprengt wurde. Hier werden die Besucher eingeladen, gegen ein "geringes" Entgelt ein oder mehrere Gläser Sekt zu trinken, wie es schon seit vielen .zig Jahren so Brauch ist. Im Panoramakinosaal zeigt der Supervideograph mit einem Winkel von 125 o die Natur um das Nordkap im Verlauf der 4 Jahreszeiten. Wir haben den Film zweimal gesehen. Am Vortag als der Nebel uns die Sicht versperrte und heute, als wir auf Mitternacht warteten.
Man vertreibt sich die Zeit, bummelt durch den Tunnel, geht durch die Shops, schaut sich den 4-Jahreszeiten-Film an, sitzt in der Grottenbar und schaut aufs Meer hinaus. Wartet auf die Sonne, die nun langsam aber sicher in den Panoramabereich der Plattform hineinkommt. Kurz vor Mitternacht geht der große Vorhang herunter und versperrt die Aussicht durch die großen Scheiben. Musik vom norwegischen Komponisten Edvard Grieg erfüllt die große Halle.
Dann, plötzlich, zur Zeit des tiefsten Sonnenstandes, geht der Vorhang wieder hoch und viele Besucher strömen auf die Plattform. Dann steht sie da - die Mitternachtssonne - über dem Wasser, am Horizont eingehüllt in einen leichten Wolkenschleier mit pastellfarbenem Orange-Gelb darunter. Zum Abschied noch einmal der Gang zum Globus um noch einmal einen Blick auf die nun wieder aufgehende Sonne zu werfen.
Kurz nach Mitternacht haben wir uns auf den Heimweg gemacht. Es waren
nur noch ein paar Kilometer bis zum Campingplatz. Plötzlich bemerkten
wir, daß die Fahrzeuge vor uns angehalten wurden - von einem einzelnen
Polizisten - der einen Alkoholtest machte. Alle Fahrzeugführer - egal ob
PKW oder Bus - mußten pusten ! Bei mir hatte er keinen Erfolg, n u
l l Promille ! Es war gut, daß wir k e i n Fläschen
Sekt entkorkt hatten. |
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Ende 2. Teil | ||
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