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Reise / Seite 2 ) |
- Von dort
fuhren wir weiter nach Norden über Kuopio,
Kuusamo, Kemijärvi,
auf der Eismeerstraße über Sodankylä
nach Ivalo am Enari-See, dem
"heiligen See der Lappen".
Sodankylä ist der kälteste Ort
Finnlands. Den Temperaturunterschied
spürten wir, als wir nach längerer
Fahrt aus dem Auto stiegen. Hier stehen
die älteste Holzkirche Lapplands (1689)
und eine Steinkirche von 1860.
Vor Ivalo
unterbrachen wir die Fahrt und besuchten
das Goldgräberdorf Tankavaara.
Hier dürfen auch die Besucher Gold
waschen und mit großer
Wahrscheinlichkeit auch etwas finden. Im
Sommer werden hier die
Weltmeisterschaften der Goldwäscher
ausgetragen. Wir interessierten uns
allerdings nur für das Gold- und
Freilichtmuseum, in dem man alles findet,
was mit dem Leben der Goldwäscher zu tun
hatte.
Der Enari-See
ist Finnlands drittgrößter See und
doppelt so groß wie der Bodensee. In
Inari/Enare am gleichnamigen See gibt es
seit 1968 ein Samenmuseum,
welches einen guten Eindruck vom
Leben der Lappen und ihrer Volkskunst
vermittelt.
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- In Ivalo
entschlossen wir uns, nach Lemmenjoki
zu fahren. Dort werden Bootsausflüge zum
Goldwaschgebiet, zu den größten
Wasserfällen Finnlands, Wanderausflüge
zum Fjäll "Joenkielinen" usw.
angeboten. Wir machten einen Ausflug mit
dem Schnellboot auf dem Fluß
Lemmenjoki in Schwärmen
von Mücken. Der Fluss war stellenweise
so flach, dass wir aussteigen und zu Fuß
zur nächsten tieferen Stelle laufen
mussten. Auf diesen Moment hatten die Mücken
gewartet. Sie griffen uns in Schwärmen
erfolgreich an; meine Frau meinte
später, mein Kopf habe eine eckige Form
angenommen!
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- Die Fahrt
durch die Landschaft nördlich des
Polarkreises ist faszinierend, es
ist ringsum wild, romantisch,
ganz naturhaft. » Foto (06) ..Renntiere
kreuzten immer wieder unseren Weg. » Foto (27)
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- Dann vom Enari-See
auf der Straße 970 nach Utsjoki und
weiter auf der E6 nach Kirkenes. Die Fahrt über mehrere
Hundert Kilometer im Dauerregen und
größtenteils auf Schotterpiste hat
unsere Nerven ganz schön strapaziert.
Bei der Ankunft in Kirkenes regnete es
immer noch und wir beschlossen, das Zelt
nicht aufzubauen, sondern wir mieteten
uns eine kleine Hütte. Sie war
spartanisch eingerichtet: zwei Betten
übereinander, ein wackeliger Tisch und
zwei Stühle befanden sich darin. Das
wichtigste war jedoch ein warmer
Heizkörper !!
Von Kirkenes dann
ein Ausflug noch einmal ca. 70 km bis ans
Ende Europas
nach Grense-Jakobselv
wieder auf Schotterpiste, links steil
aufragende Felsen, auf denen die
gewaltigsten Radaranlagen - die ich je
gesehen habe - aufgebaut sind und rechts
von uns am jenseitigen Rand einer
Schlucht die Sowjetunion (es war 1983 und
es herrschte kalter Krieg!). Auf den
letzten Kilometern gibt es nur noch
totale Einsamkeit und Ödnis, die Kapelle
Oskar II's
steht verlassen am Weg. Am Eismeer dann
nur ein paar Fischerhütten, ob sie noch
benutzt wurden, wir wissen es nicht.
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Die
Einsamkeit, die graue Farbe des eiskalten
Wassers, die verlassen da stehenden Hütten: wir
fühlten uns am Ende der Welt! |
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